K. Wyborny

SULLA

IV.

AEMILIUS (KAMPF UM ROM)


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Nachdem Aemilius abgeurteilt und der Obersten Vestalin zur Verwahrung übergeben war, wurde Sulla vom Senat und dem römischen Volk erneut zum "Vater und Retter des Vaterlandes" erklärt. Darüber hinaus erhielt er das Recht, den Titel "Felix" - der Glückliche - zu tragen. Des Weiteren wurde er, der zu Jahresbeginn vom Interrex Valerius Flaccus ja bereits rechtmäßig auf Grund des Valerischen Gesetzes zum "Diktator nach geschriebenem Recht und der dadurch konstituierten Staatlichkeit" ernannt worden war, in dieser Ernennung für einen Zeitraum, den er selbst bestimmen konnte, bestätigt. Diesen Titel und das damit verbundene Amt dürfe er nunmehr behalten, bis er meinte, die Stadt, Italien und das ganze durch Kriege und Revolutionen erschütterte Reich wieder gefestigt zu haben. Und um ihm eine weitere Freude zu machen, stellte man vor der Rednertribüne ein vergoldetes Reiterstandbild von ihm auf, um für alle Zeit daran zu erinnern, welch herrlichen Triumph er über die vielerlei Bösewichte, deren Köpfe hier einmal herumlagen, gefeiert hatte. Dieses Reiterstandbild - in Rom das erste seiner Art - gefiel Sulla sehr*. Den Namen Gaius Marius anzunehmen wurde ihm indessen verwehrt, es entspräche nämlich nicht den Gepflogenheiten der großen römischen Sache, den Namen besiegter Feinde anzunehmen, und so hieß er fortan weiter schlicht Lucius Cornelius Sulla mit Beinamen Felix.


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